Kaikoura, 12.-16.12.2010

Irgendwie ist die Spannung aus meiner Reise gerade ein Wenig heraus. Zumindest, was Neuseeland betrifft. Die vergangenen Wochen waren extrem aufregend und es ist fast unbegreiflich, wie viel ich gesehen und erlebt habe. Da mir nicht danach ist, mich allzu lange in den größeren Städten aufzuhalten, lege ich meinen letzten längeren Stopp in Kaikoura ein, um einfach einmal nichts zu tun.

Die erste Nacht verbringe ich in einem Hostel mitten in der Stadt, in dem uns der Stray-Bus abgesetzt hat. Relativ schnell ist mir klar, dass dieser Ort nicht als Entspannungs-Oase taugt und ich daher keine weiteren Nächte hier verbringen möchte. Dass alles sehr alt ist.. ok. Dass es etwas müffelig riecht… meinetwegen. Dass in dem Zimmer bereits drei Betten zu viel wären und fünf drin stehen… kann ich vielleicht noch mit leben. Dass ich nachts wach werde, weil im kaum entfernt stehenden Nachbarbett eine alte Asiatin schnarcht, stört mich da schon mehr und dass ich morgens feststelle, dass ich mir in meinem Bett eine nette Kuhle gelegen habe, aus der ich mich ohne größere Kraftanstrengung nicht mehr befreien kann, ist dann doch eindeutig gegen mein Wohlbefinden.

Zum Glück habe ich einen Tipp für ein schönes Hostel und dieser ist klasse (Danke an die Dutch-Connection). Hier gibt es nicht nur schöne Aufenthaltsräume und eine Terrasse, sondern auch eine Sauna, einen Wirlpool und – was mich ganz besonders freut – einen ziemlich großen Swimming-Pool. Bisher habe ich noch in keinem Hostel gelebt, dessen Pool groß genug war, um darin ernsthaft schwimmen zu gehen. Und damit ist auch bereits meine einzige Tagesaktivität beschrieben.

Neben Lesen, meinen Blog etwas aufholen (das mit der Aktualität schaffe ich irgendwie nicht…), mit anderen Reisenden Sprechen und Schwimmen tue ich nämlich gar nichts. Naja, ausgiebig schlafen… aber sonst… nicht einmal zu dem wohl sehr netten Walk entlang der Küste kann ich mich aufraffen… wo kommt denn diese Müdigkeit auf einmal her?

Eigentlich kommt man hierher, um sich Wale anzusehen oder mit Delphinen zu schwimmen… für beides kann ich mich allerdings nicht besonders erwärmen. Wale habe ich ja mittlerweile bereits einige gesehen und fand es so nebenbei von der Fähre aus ohnehin spannender, als bei der organisierten Wale-Watching-Tour und warum ich mit Flipper und seinen Freunden schwimmen soll verstehe ich irgendwie nicht. Zwar wurde es mir von allen, die es so um mich herum getestet haben als unglaubliches Erlebnis geschildert, aber der Reiz wird mir einfach nicht klar. (Bekommt außer mir bei dem Gedanken an Flipper noch jemand Hunger auf Tunfisch?)

Mir bleibt – neben der Freude an den ulkigen Weihnachtsdekos der Schaufenster – das frei gewählte Nichtstun. Eine unglaublich wohlige Faulheit hat mich eingefangen und lässt mich nicht mehr los.

Und das tut zugegebenermaßen extrem gut.

Hinterlasse eine Antwort

Benutze deinen richtigen Namen. Ich veröffentliche keinen Keyword Spam.

*