Christchurch, 10.-12.12.2010

Um eine Zeitlang keine Eindrücke zu bekommen ist Christchurch gewiss nicht der beste Ort. Allerdings auch nicht der Schlechteste. Die Großzügigkeit, mit der in Neuseeland offenbar das Stadtrecht vergeben wird, wurde ja bereits in Queenstown deutlich. .. Zwar ist Christchurch um einiges größer, dafür aber weniger aufgeregt, nicht ganz so stark von Backpackern durchzogen und irgendwie niedlich. In meiner Rangliste Neuseeländischer „Städte“ steht es schon nach dem allerersten Eindruck weit vorne.

Nach dem schweren Erdbeben hatte ich mit stärkeren, allgegenwärtigen Zerstörungen gerechnet, aber zum Glück hielt sich dies noch in Grenzen. Hin und wieder entdecke ich Baustellen oder Abbruchhäuser an seltsamen Stellen und natürlich haben die munteren Kiwis das Beben auch gleich in Werbebotschaften a la „die nächste Erschütterung sollte von Ihnen kommen…“ verpackt, aber darüber hinaus scheint alles wie gehabt und das ist in diesem Falle erstaunlich historisch.

Allerdings verbreitet sich während der Tage in Christchurch aus einem ganz anderen Grund eine gewisse Endzeitstimmung: Die meisten mir lieb gewordenen Reisebegleiter, von denen ich mich nicht ohnehin schon vorher verabschiedet habe, treten von hier aus ihre Heim- oder Weiterreise an. Ein wirklich seltsames Gefühl nach so langer Zeit wieder alleine weiterzureisen. Nur Catherine, die Kanadierin werde ich mit etwas Glück noch einmal treffen.

Wir unternehmen noch ein paar Kleinigkeiten, laufen durch die Stadt, versuchen dem Regen zu entkommen und gehen abends auf ein Bier, aber so wirklich viel passiert einfach nicht.

Überall werden Taschen final gepackt, Einkäufe extrem durchdacht und die Mahlzeiten werden von „ich hab noch… das muss auch noch weg!“ bestimmt. Eine seltsame Atmosphäre, die mich fast vergessen lässt, dass ich ja noch über eine Woche in diesem schönen Land verbringen darf.

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