Clam Chowder

Das „Must Eat“ in San Francisco ist „Clam Chowder“. Eine Creme-Suppe aus Muscheln (und vermutlich allerhand Resten diverser Meeresfrüchte), serviert in einem Sauerteig-Brot.

Am Fischermen’s Wharf gibt es „Clam Chowder“ an jeder Ecke und dazwischen hat man noch mehr Möglichkeiten, ihn zu erstehen. Es ist mir vollkommen schleierhaft, wie man herausfinden soll, welcher der Beste ist. Einige Touristen probieren an diversen Ständen, bevor sie sich entscheiden, ich weiß aber gar nicht, woran ich Qualität erkennen solle, also ich stelle mich einfach irgendwo an, wo vorher eine lange Schlange war und jetzt gerade nicht.

Bewaffnet mit der riesigen Brotkugel, in der die reichhaltige Creme suppt, suche ich mir eine Bank, damit ich mein Mittagessen im Sitzen genießen kann und weiß jetzt schon, dass die größte Aufgabe darin besteht, mein Essen gegen die Seemöven zu verteidigen. Bis ich zwischen all den Chowder essenden Touristen einen Platz gefunden habe, vergeht eine Weile. Prima, verbrenne ich mir wenigstens nicht die Schnauze.

Ich nehme ein Stück Brot und tunke es in die weiße Masse… das ist gut… oh ja, ich möchte mehr, greife zum Löffel und erfreue mich an der cremigen Konsistenz der Suppe. So lecker und warm und weich… Moment mal… sollten da nicht irgendwie Stückchen drin sein? So als Beweis, dass die Suppe aus Muscheln gemacht ist?

Nach langem Suchen finde ich welche… offensichtlich eine Sparmaßnahme… egal… die Suppe schmeckt auch so… und die Schüssel erst… Diese Amerikaner haben ja wirklich keine Ahnung von Brot, aber dieses hier ist wirklich gut. Besonders da, wo die Suppe den Teig leicht aufgeweicht hat, so dass man ihn mit dem Löffel herauskratzen kann…. und das fluffige Zeug, das ich retten kann, bevor es aufweicht… und die Kruste, die ist auch gut. An diesem Brot gibt es wirklich nichts, das ich nicht mag.

Viel zu schnell bin ich satt, aber ich gebe nicht auf. Soweit kommt es noch, dass ich das einzig anständige Brot, dass ich seit langem esse irgendeiner riesigen Seemöve zu Gute kommen lasse.

Nix gibt’s. Die Suppe ist schnell leer und das Brot muss rein. Ich kämpfe und gewinne… lecker… und bestimmt nicht mein letzter „Clam Chowder“.

P.S.: Auf der anderen Seite der USA behaupten sie, dass ihr „Clam Chowder“ der Echte wäre. Irgendeine Tomatenbrühe… ich weiß ja nicht…

One Response to Clam Chowder

  1. Habi says:

    Jau! Dass mir Trudi die olle Wutz bloss nich vom Fleisch fällt.

    Toller Blog, tolle Kategorie, Anna!

    Kulinär,
    Habi

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