Vancouver, 02.-08.10.2010

Die Tage in Vancouver sind irgendwie eine Art Urlaub vom Reisen. Ich besuche meine Cousine Tini und wir sind – wenn sie nicht gerade arbeiten muss – extrem faul. Wenn sie arbeiten muss, bin ich einfach alleine faul. Die „bei schönem Wetter wird draußen gespielt“-Regel werfen wir einfach über Bord, vergammeln die Zeit, gehen spazieren, schauen Filme und lassen es uns rundherum gut gehen. Es ist schon schön, sich mal wieder mit jemandem zu unterhalten, dem man sich nicht erst vorstellen muss… einmal nicht die üblichen Fragen nach Name, Alter, Herkunft, weiteren/bisherigen Reisezielen etc. beantworten. Einmal nicht gefragt werden, wie man für ein ganzes Jahr packt und was man in Deutschland so tut…

An einem Tag, ich hab schon vergessen wann, machen wir uns auf nach Whistler. Zu meinem großen Ärgernis befinden wir uns gerade mitten zwischen der Sommer- und der Wintersaison. Ich bin offensichtlich das „Out of season girl“. Außerdem regnet in Strömen. Ich kann also weder die Ziptrack-Tour mitmachen, noch gibt es sonst irgendetwas Spannendes zu tun oder zu sehen. Super. So bleiben mir nur die Souvenir-Läden und Starbucks. Aber dafür findet Tini am gleichen Tag ein Zimmer für die Wintersaison und so lohnt sich der Ausflug doch noch.

Trotz übertriebener Faulheit sehe ich einige schöne Ecken der Stadt, schaue mir einen Film beim Filmfestival an und fahre nach North Vancouver. Hier gibt es eine Hängebrücke. Genauergesagt zwei. Eine kostet Geld, eine nicht. Ich entscheide mich für die kleinere, kostenfreie und finde im Sea-Bus außerdem drei Ozeanier, die aber so oft zwischen Australien, Neuseeland und Kanada hin und hergezogen sind, dass ich den Faden verloren habe woher sie kommen. Einer ist übel verkatert, was einen solchen Ausflug für alle anderen Beteiligten nur noch lustiger macht. Die Jungs haben nichts dagegen, dass ich mich ihnen anschließe und so gehe ich mit dieser munteren Truppe zur Hängebrücke am Lynn Canyon und wir machen noch einen kleinen Spaziergang durch den Regenwald zu den Twin Falls. Unglaublich schöne Wasserfälle in unberührter Idylle. Nur wenige Minuten von Vancouver entfernt. Das begeistert mich schon irgendwie.

Vancouver ist glaub ich ein Ort, an dem man gut leben kann. Für einen kurzen Städtetrip super, für längeren Urlaubs-aufenthalt wohl eher langweilig, aber für den Alltag ideal.

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