Tadoussac, 28.-29.07.2010

Auf diesen munteren Booten ging's zum Wale gucken Die Landschaft verändert sich von Frankreich, über das Sauerland bis hin zu einer Aussicht, die ich aus Schweden kenne. Viel Wald, ein paar Seen und an jedem See, ein bis zwei Häuschen. Sehr schön. Aber noch bevor ich es schaffe, die zu fotografieren, sehe ich Wasser. Und es ist kein Meer, auch kein riesiger See… es ist ein Fluss, so groß, dass man das andere Ufer nicht sehen kann. Der St. Laurence River ist hier unmerklich breiter, als in Montréal oder Québec. Spree… du wirst zu recht oft von Besuchern ausgelacht. Und dass der Wortursprung für „Dill“ von „reißender Strom“ kommt, erscheint mir noch lächerlicher, als zu dem Zeitpunkt, als ich das erfahren habe.

Kurz darauf bin ich auch schon in Tadoussac. Mental mache ich mich auf einen viertelstündigen Fußmarsch zum Hostel bereit. Aber nein. Ich habe Glück. Der Bus hält direkt vor meiner Herberge, die eine lustige Hippie-Absteige zu sein scheint. Und das ist sie auch. Allerdings empfinde ich das gut gemeinte „Komm rein und haab Spaaaaaß!“ von einem Typen mit Rastalocken doch eher als befremdlich. Werde ich alt?

Außerhalb der lustigen Hippie-Absteige sieht die Welt ganz anders aus. Der Ort besteht aus ca. 2,5 Straßen mit sauber aneinandergereihten, trotzdem individuellen Holzäusern, die wie Kulissen aussehen, aber echt zu sein scheinen. Außer Touristen gibt es hier glaube ich niemanden. Bin ich in Disney-Land Kanada gelandet? Nein, dann würde es jetzt vermutlich nicht regnen. Am nächsten Morgen geht’s bereits um 6.00 Uhr raus. Ich möchte Wale sehen und habe eine „Whale-Watching-Tour“ gebucht. Nachdem wir alle mit scheinbar wasserfesten Anzügen ausgestattet sind, geht’s auf ein Zodiac – ein großes Schlauchboot mit Motorantrieg. Das Salzwasser erstaunt mich seltsamerweise. Da hätte ich auch drauf kommen können. Es dauert nicht lange und wir sehen die ersten Wasserspritzer der Meeresriesen und dann lassen sie auch nicht lange auf sich warten. Wir haben verschiedene Arten gesehen, welche genau kann ich nicht sagen, denn bei anhaltenden Motorengeräuschen Wal-Namen auf Französisch verstehen ist leider nicht meine Kernkompetenz. Aber Belugas waren dabei. Soviel weiß ich. Jetzt habe ich doch tatsächlich zuerst Wale in freier Wildbahn gesehen, bevor ich mal einen Tapir im Zoo erlebt hab! Ich sollte an meinen Prioritäten arbeiten.

One Response to Tadoussac, 28.-29.07.2010

  1. Maike says:

    juhu, Wale! Der letzte Stop deiner Reise sollte unbedingt nach Dortmund führen – da gibt’s nicht nur Tapire im Zoo!

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